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Mit Homeschooling durch die Logopädie-Ausbildung


Joanne Hahn ist Logopädie-Schülerin am DPFA-Bildungszentrum Dresden im ersten Ausbildungsjahr. Sie lernt seit dem 18. März 2020 aufgrund der Coronakrise von zu Hause aus. Im Interview gibt sie Einblicke in ihren momentanen Lernalltag.

Logopädie-Schülerin Joanne Hahn nutzt das sonnige Frühlingswetter und lernt im Homeschooling auf ihrem Balkon. Foto: Joanne Hahn
Logopädie-Schülerin Joanne Hahn nutzt das sonnige Frühlingswetter und lernt im Homeschooling auf ihrem Balkon. Foto: Joanne Hahn

Frage: Wie haben Sie davon erfahren, dass Sie nicht mehr zur Schule gehen dürfen?

Joanne Hahn: Zuerst habe ich mitbekommen, dass meine Cousins nicht mehr gehen und dann habe ich mehr auf die Nachrichten geachtet und immer wieder im Internet nachgelesen. Letztendlich kam dann die E-Mail von unserer Schulleiterin Frau Eber-Fleischer an.

Wie ging es Ihnen mit dieser Nachricht?

Joanne Hahn: Ich hatte sehr gemischte Gefühle, als ich es gelesen habe. Im ersten Moment war es eine Mischung aus, „Schon interessant“ und  „Okay! Krass! Na mal sehen, wie das wird.“ Als ich dann hörte, dass es sich um voraussichtlich fünf Wochen oder mehr handelt, war mir sehr mulmig.

Frage: Wohnen Sie in einer eigenen Wohnung oder im Elternhaus?

Joanne Hahn: Ich bin für die Ausbildung letztes Jahr nach Dresden gezogen und habe eine eigene kleine Wohnung.

Frage: Wie sieht ein typischer Tag im Homeschooling bei Ihnen aus?

Joanne Hahn: Das gestaltet sich bei mir ziemlich unterschiedlich. Jeglicher Rhythmus, ob Schlaf- oder Essrhythmus, haben sich bei mir in den letzten Wochen geändert. Ich wache normalerweise jeden Tag ähnlich auf und stelle mir deshalb keinen Wecker (das muss ich einige Tage bevor es wieder weiter geht definitiv ändern :D). Dann stehe ich auf, mache Kaffee und setzte mich an die Aufgaben. Esse zwischendurch und je nach Aufgaben, mache ich entweder eine oder mehrere. Die Arbeit beende ich dann gegen Nachmittag oder mache bis spät abends. Es gibt aber auch Tage, an denen ich erst am Nachmittag oder frühen Abend beginne.

Lernen im Homeschooling während der Coronakrise hat seine Vor- und Nachteile. Foto: Joanne Hahn
Lernen im Homeschooling während der Coronakrise hat seine Vor- und Nachteile. Foto: Joanne Hahn

Frage: Welche Medien nutzen Sie für das Homeschooling?

Joanne Hahn: Grundsätzlich natürlich das Internet. Über E-Mails und WhatsApp kommunizieren wir mit Lehrern und Mitschülern, wobei wir ab Mitte April auch begonnen haben, über die Plattform „Zoom“ online Unterricht zu führen.

Frage: Was sind die größten Herausforderungen im Homeschooling?

Joanne Hahn: Für mich sind das definitiv mehrere Dinge. Erstens: der fehlende Kontakt zu Mitschülern. Des Weiteren fällt es mir doch manchmal schwer, mich zu motivieren und dann auch diszipliniert durchzuziehen. Generell auch das Leben außerhalb des Geregelten ist für mich eine Herausforderung.

Frage: Welche Vorteile sehen Sie im Homeschooling?

Joanne Hahn: Die Vorteile für diese Zeit stehen natürlich im Vordergrund, so auch die soziale Distanz. Für mich ist die eigene Zeiteinteilung ein großer Pluspunkt. So kann ich ein wenig mehr Zeit mit meinem Freund verbringen, was sich aber in Grenzen hält, da er selbst im Homeoffice arbeitet. Ich lebe ja noch nicht so lange in der Wohnung. Jetzt habe ich Zeit, um diese weiter zu gestalten und mich einzuleben. Und der größte persönliche Vorteil ist, dass ich durch die längere Zeit alleine, tatsächlich viel über mich lerne. Man verbringt weitaus mehr Zeit mit sich und seinen Gedanken.

Frage: Fehlt Ihnen der Kontakt zu Mitschülern und Lehrkräften?

Joanne Hahn: Absolut! Ich bin erstens wirklich nicht der Mensch für Selbststudium, also ich frage gerne viel und bin lieber im persönlichen Kontakt zu meinen Lehrkräften als nur schriftlich. Und meine Klasse und Mitschüler fehlen mir auch sehr. Man hat sich an alle gewöhnt, sich daran gewöhnt, sie fast täglich sehen und sprechen zu können und das fiel von dem einen auf den anderen Tag plötzlich weg.

Frage: Was ist Ihr größter Wunsch, den Sie in Bezug auf die momentane Lage haben?

Joanne Hahn: Natürlich, dass mein Umfeld möglichst gesund bleibt und die Pandemie weiter eingedämmt wird. Aber auch, dass das „normale“ Leben bald wieder weiter geht und wir dann alle diesen wundervollen Frühling und Sommer wirklich genießen können.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Joanne Hahn alles Gute für die Ausbildung zur Logopädin und vor allem viel Gesundheit!